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ATIC 12

12. ATIC Meeting in Pozza di Fassa 2001

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Die Tage werden kuerzer, die Abende kaelter ...

Es ist an der Zeit fuer das zweite jaehrliche ATIC-Meeting. Nur kollidierte der avisierte Termin arg mit meinen beruflichen Taetigkeiten in Spanien zu der Zeit. Aber zum Glueck erhoerte mich der nicht ernannte “Sport- und Tourenwart” der ATICs - Micha D. - und so wurde der Termin so gelegt, das auch ich teilnehmen konnte. Natuerlich kein ATIC-Meeting ohne sportlich Herausforderung: Mittwoch noch in Spanien, abends heim in die “Zone” und am Donnerstag frueh ab nach Italien. Die Sachen waren schon gepackt, Melanie - die beste Sozia von der Welt - hat fuer das leibliche Wohl gesorgt, also konnte es doch losgehen?

Doch Halt. Es konnte nicht puenktlich losgehen. Dummerweise bemerkte ich, natuerlich 3 Minuten vor der Angst, das meine Brieftasche mit den ganzen Papieren nicht da war? Plan A: wilder Aktionismus. Das anschliessende Gemoehle in der Bude brachte keine Besserung. Also Plan B: nachdenken. Aha. Da war doch gestern abend etwas? Ach ja, U-Boot (Kneipe in Cottbus), Wein, Wein und Wein. Hatten wir da etwa die Tasche liegen gelassen? Och noe. Nun gut, es war warten angesagt, der Koch kommt immer gegen 10:30 Uhr, um das Mittagessen vorzubereiten. Meine Gedanken kreisten um die dollsten Dinge, natuerlich nicht PC und hier nicht wiederzugeben. Aber zum Glueck kam der Koch puenktlich und er hatte doch tatsaechlich die Tasche in der Kneipe. Was fuer ein Glueck. Nun konnte es ja losgehen. Hatte ich schon erwaehnt, das ich den Abend vorher noch eine heftige Schraubaktion hinter mir hatte, weil der neue und teure Shark-Auspuff nicht mit dem Touratech-Koffersystem harmonierte? Die Zwischenloesung Huskyauspuff habe ich schnell wieder aussen vor gelassen, weil doch arg laut und somit aeusserst anstrengend auf der Dosenbahn. So blieb nur noch eine Alternative uebrig: Originalauspuff. Das sollte sich noch raechen ;)

Mit einer Stunde Verspaetung machten wir uns also auf den Weg nach Muenchen, wo wir uns mit Luxi und Michi S. treffen wollten. Es galt eine Stunde aufzuholen und so wurden kurzerhand die guten Vorsaetze: “Ich bin echt geschmeidig und fahre nur 130 km/h, alle Moppedfahrer, die schneller fahren, sind Organspender und eh doof” ueber Bord geworfen und gefahren was ging. Allerdings ist das mit dem gehen so eine Sache, speziell mit Alukisten und mit Sozia. Nunja, es ging immerhin noch was zwischen 160 und 170. Und es ging Sprit durch den Vergaser. Und das in rauhen Mengen. Reserve nach 207 Kilometern? Sagenhaft. Egal, es ist Urlaub, wir ausserdem haben es eilig und irgendwie sollte ein Motorrad von Zeit zu Zeit mal durchgeblasen werden. Nich? Trotzdem kommen wir 30 Minuten zu spaet. Macht aber nix, Michi's Twin war eh nicht fahrbereit, die alte Rinde rasselte im Getriebe, das einem wohl Angst und Bange werden konnte. So blieb mir nix anderes uebrig, als unseren Nichtquotenauslaender Luxita in's Schlepptau zu nehmen und gen Garmisch zu starten, nicht ohne Michi noch einen seiner sagenhaften Kaffee's aus dem breiten Kreuz zu leiern.

Die Herausforderung bestand nun daraus, die ca. 350 km nach Pozza di Fassa gemeinsam ziemlich zuegig via Dosenbahn bis Garmisch und Landstrasse nebst Brenner zu bewaeltigen. Nach einiger Zeit gelangten wir endlich an der alten Brennerstrasse an. Schnell noch getankt und weiter. Mir war, als machte es leicht “Klick” untern Helm. Nunja, binnen kurzer Zeit war Luxi im Rueckspiegel verschwunden. Aber immerhin, wir koennen dem Ausredenkatalog (hehe, Raoul! ;) ) eine weitere hinzufuegen: “Ich wurde hergebrannt, weil sich ein Moppedfahrer in meiner Gegenwart gewaffelt hatte”. Argl.

Irgendwann abends im Dunkeln entschied ich spontan, das wir nicht ueber Bozen und dann via Kahrerpass nach Pozza di Fassa, sondern ueber das Sellajoch fahren werden. Eine gute Entscheidung. So leer erlebten wir die naechsten Tage eigentlich keinen Pass in der Gegend. Erwaehnte nicht kuerzlich in drm jemand, das Dolomiten oder Alpen im August irgendwie doof sind? Togal. Braten, was die Maschine hergab. Und die Maschine gab viel her, trotz vollem Geroedel konnte man es gut gluehen lassen, das Licht war aufgrund der hohen Beladung auch sehr gut, nur sollte man kein Fernlicht anschalten, warum soll ich auch die Sterne erleuchten ... ;)

Bei der Einnahme von Pozza di Fassa fielen mir sofort ein Rudel Twins mit mir bekannten Kennzeichen auf. Schnell umdrehen und “Hallo” sagen. So, und nun sollte sich der bis dahin eigentlich bewaehrte Originalauspuff raechen. Keiner sprang raus, erst Ausdruckstanz in der Kneipe brachte die Leute dazu, uns zu begruessen. ;) O-Ton: “Falkman kann das nicht sein. Originalauspuff? Nie im Leben” ;) Yo. Also schnell den Weg zum Campingplatz erklaeren lassen, schliesslich wollten wir (hehe, abends 21:30 Uhr) noch im Hellen das Zelt aufbauen ;) Zur Statistik: 890 km mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 101 km/h.

Auf den Campingplatz an der Kneipe dort wurde ich wiederum nicht erkannt. Wer zum Teufel faehrt eine saumaessig umgebaute Twin mit Originalauspuff und Sozia? Falkman nie im Leben. Diesmal blieb mir der Ausdruckstanz erspart. Die Leute erkannten mich auch so. Aber spaet ...

Schnell das Zelt aufgebaut und eine Stulle reingeschoben und wieder ab zur Kneipe, zeitig genug, um den Feierabend mitzubekommen. Was fuer ein Glueck, das eine leckere Flasche italienischen Wein im Reisegepaeck war. Wie war das doch mit den Eulen nach Athen tragen? Geschi**en drauf, lecker war der Wein. Ausserdem warem wir in Suedtirol. Nach dem Zeltaufbau habe ich leider erst die entscheidende Frage gestellt: “Wo zum Henker schlaeft eigentlich Schneizi”. Klar doch, gegenueber. Nunja, koerperliche Anstrengungen und marginaler Alkoholgenuss sollten diesem Uebel Einhalt geben, unsererseits ;)

Es ist Freitag. Irgendwann fluechteten auch die, deren Kopf eigentlich noch nicht durch die Oeffnung des Zeltes kommen duerfte, aus ebenjenem und versuchten, munter zu werden. Es ist Freitrag, erster Treffentag und somit Plecktag. Auf geht es. Reiseleiter Michi D. schaffte es doch noch, gegen 11 Uhr (11 Uhr? ;) ) reisefertig zu werden. Eine relativ kleine Truppe entschloss sich, die avisierte “Ironbutt”-Tour anzugehen und zumindest einen Teil zu absolvieren. Die Route, die wir letztendlich gefahren sind, ist folgende gewesen: Pozza die Fassa - Canazei - Pso. d. Fedaia - Agordo - Pso. Duran - Pso. Cibiana - Cortina - Pso. d. Falzarego - Pso. d. Valparola - Groedner Joch - Sella Joch - Canazei - Pozza di Fassa. Insgesamt 216 km mit einem Schnitt von 52,4 km/h. Was gibt es davon zu berichten? Nunja, der Verkehr auf den Hauptverkehrsader war moerderisch und eine Twin zu zweit ist durchaus ein Gegner. Es ist unglaublich, immer Grip am Hinterrad und immer kaum verwertbare Leistung ... ;) Aber es hat gereicht, um ne Menge Spass zu haben. Am Pso. d. Duran haben wir lecker Pause gemacht und darueber gefachsimpelt, wie es doch waere, die 3 jungschen Maedels der Wirtstochter naeher kennenzulernen. Unser Reiseleiter fand gleich die wirklich wichtigen Dinge heraus: “Geil, jeden Tag den Pass fahren ...” Abends traf sich die sammelte Mannschaft in der oertlichen Pizzeria und verschlungen Unmengen der einheimischen Teigwaren. Spaeter dann war geselliges Beisammensein angesagt, aber nicht allzulange, da am naechsten Tag die echte Ironbutt-Tour stattfinden sollte.

Samstag. Heute ist der grosse Tag der Ironbutt Tour. Reiseleiter Michi D. ordnete sich sogar puenktlich und irgendwann gegen 10 Uhr versammelte sich eine relativ grosse Truppe zur Traditionstour. Fuer die ewigen Statisten, die Tourdaten: Pozza di Fassa - Canazei - Pso. d. Fedaia - Pso. di Giau - Cortina - Pso. tre Croci - Toblach - Kreuzbergpass - Pso. del Zovo - Cadoro - Pso. d. Cibiana - Fortella Stanlanza - Pso. Pelegrino - Pozza di Fassa. Alles in allem 299 km mit einem Schnitt von 56 km/h. Was soll ich gross sagen, es ging die Berge rauf und wieder runter und das unter Meidung laengerer gerader Strecken. Gewisse Leute mit Schweizer Nummerschild hielten die Truppe ab und an mal auf, weil sich eine Twin zu zweit und nur mit Vorderbremse doch eher schlecht bewegen laesst ;) Und dieses eine Auto mit dem NL-Laenderkennzeichen. Warum bleiben diese Jungs nicht einfach auf ihrer Strassenseite? Man weiss es nicht ... Ansonsten eher alles ohne Vorkommnisse, es gab feinstes Panorama, lecker Essen und sagenhaften Kurvenspass. Der Abend verlief wieder in typischer ATIC-Manier: Teigwaren und alkoholische Getraenke in Mengen.

Sonntag ist immer Abreisetag. Wir wollten recht frueh los, weil 900 km Weg auf uns und mindestens 100 Millionen anderer Urlaubsheimkehrer warteten. Gemeinsam mit Martin aus dem benachbarten Land der Bergvoelker ging es ueber das Sellajoch auf die Autobahn nach Innsbruck. Eine Zeitlang ging es ueber das Sellajoch eher gemaechlich, erst als an einer Ampel ein Sporttourer sich hinten anstellte, wurde es etwas hektischer. Aber echte (tm) Twinfahrer - auch wenn sie gut beladen sind - lassen sich nicht blenden und legen eine gute Rundenzeit hin, die nicht ueberboten werden konnte ;) Martin zeigte mir dann auf der italienischen und oesterreichischen Autobahn die korrekte Fahrweise und so gelangten wir recht zuegig nach Innsbruck. Hier trennten sich unsere Wege und es ging weiter Richtung Garmisch. Muenchen war recht zuegig erreicht, aber ich habe mich dort leicht verheddert und wurde langsam echt zornig ueber diesen Schildbuergerstreich der Ausschilderung “A9 - Nuernberg”, wenn man aus Garmisch kommt. Frechheit. Aber irgendwie noch rechtzeitig die Kurve gekriegt und rein in den Urlaubsverkehr auf der A9. Die 130 km/h hielt ich bis Dresden durch, dann musste es etwas schneller sein, schliesslich kamen wir nach 10 Stunden Fahrzeit mit ner Menge Pausen und einem Schnitt von 121 km/h in Cottbus heil und wohlbehalten an.

So, auf diese Wege noch einmal allen ATICs ein Dankeschoen fuer das mal wieder gelungene Treffen. Trotz “back 2 the roots” gab es zwar ein paar Auswuechse, wie Teilnahme auf 4 Raedern, WoMo oder Stefansdome ;), aber wir sehen da noch mal grosszuegig drueber weg ... Ein ganz besonderes Dankeschoen geht hiermit noch einmal an unseren lieben Reiseleiter und Cheforganisierer Michi D., die beiden Touren waren mal wieder erste Sahne. Und ganz zum Schluss das wissende Grinsen an Schneizi: “Siehste, nie wieder Usu!” ;)