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Jueterbog 2001

Sonntagscrossen in Jueterbog 2001

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Soek schlug irgendwann mal Ende August 2001 in der Enduro-ML Jueterbog vor und nach dem ueblichen Hin- und Her nahm dann Reiseleiter Thorsten das Zepter in die Hand und man glaubt es kaum, es kam ein kleines Haeuflein Sonntagscrosser zusammen, um ein wenig die brandenburgische Erde umzugraben. Die Situation zum Enduro fahren konnte nicht besser sein: es wurde fuer das Wochenende Regen angesagt. So sind die Chancen, irgendwelche Fratzen im Wald zu treffen, aeusserst gering.

Samstag frueh bei heftigem Dauerregen um 7 Uhr machte ich mich auf nach Dobbrikow, einem kleinem verschlafenen Nest 10 km suedwestlich von Luckenwalde, weil die Pension in Jueterbog ganz ploetzlich ausgebucht war (Jochen, weisst du warum? ;).

Nach 1,5 Stunden Fahrt kam ich endlich an und entriss erst einmal Beeze aus seinen Traeumen und ueberreichte ihm sogleich den virtuellen Pokal der weitesten Anreise. Sofort machten wir uns daran, die noetigen Formalitaeten mit dem Campingplatz zu regeln. Und es gab eine Menge zu regeln: alle Personen aufschreiben, nein, wenn ich im Auto schlafe, dann ist es ein Wohnmobil, ja, zum Duschen braucht man Wertmarken und ueberhaupt kommt es garnicht in Frage, mit den Moppeds vom Platz zu fahren. Die Suche nach geeignetem Campingraum erwies sich auch sehr schwierig, schliesslich wollte man doch die lieben Dauercamper in ihrem Zelten und Wohnwagen, umrahmt von Pergola, Briefkasten, Gartentor und Warnung vor dem Hunde nicht mit den wilden Rockern in Verbindung bringen. Was, grillen wollen wir auch noch? Oh mein Gott. Aber nach einer Weile war alles geklaert und unter grimmigen Blicken der Dauercamper zogen die Gladiatoren - noch zu zweit - ein. Fast puenktlich nach 9 trudelten dann auch Thorsten mit ohne Jochen nebst LT mit unseren WomoH*m*'s Soek und Else ein ;) . Schnell eine Wagenburg gebaut und gesattelt fuer die ersten Runde. Soek auf SC400, Else auf KGS620, Beeze auf WR400, Thorsten auf EXC400 und /me mit der TE410 in der Exxon Valdez Variante. Der Wettergott muss ein Endurofahrer sein. Anders war das Wetter an diesem Tag nicht zu erklaeren: sonnig, ein paar Schaefchenwolken und ein Schauer, mehr nicht.

Ueber Feldwege und dann leider doch etwas Strasse erst einmal nach Luckenwalde, die Tanks mussten gefuellt werden. Danach ziemlich schnell weg und rein in das Vergnuegen. Gleich beim ersten Abzweig haette es fast geklappt, Thorsten vorne weg und hielt, wollte nach rechts in die Wildnis, /me hinterher und etwas vertraeumt und schiesse wild rudern mit dem Hintergelaeuf rechts an ihm vorbei, zum Glueck hatte er noch einen Kontrollblick nach hinten geworfen. Puhh, das war der noetige Daempfer, spaeter ging alles voellig geschmeidig ohne Probleme. Schnell war der erste Huegel gefunden und es war Zeit fuer das Sprungtraining. Natuerlich war mal wieder unser Reiseleiter der Beste. Danach ging es ueber Waschbrettpisten und weite Sandflaechen zur naechsten Auffahrt. Sie war insofern etwas diffizil, als das oben, wenn man etwas zu schnell war, einfach mal eben stumpf an einer Betonwand abtropfen konnte, die sich in 2,5 Meter Hoehe aufbaute. Aber gute Endurofahrer neigen eher weniger zu Inkontinenz und so stellte dieses Hindernis an diesem Tag keins dar. Die weiten Sandflaechen luden zum Driften ein, Driftmeister Soek liess sich nicht lumpen und zog enge Kreise, aber die Verfolger waren nicht weit ... ;) An der naechsten Auffahrt ging es endlich an die Materialvernichtung, Kay konnte es nicht lassen und landete auf dem Hintergelaeuf. Dies quittierte sein Kotfluegel hinten damit, das er sich einfach verfluechtigte. Aber ein paar Kabelbinder spaeter konnte es schon wieder weitergehen. Kay sollte aufpassen, wenn wir alle Kabelbinder seiner Maschine entfernen, gibt es einen kurzen Rumms und vor uns wuerde ein Haufen Schwermetall liegen ;)

Nun ging es auf die Suche nach der grossen Duene ueber das weite Gelaende, nicht ohne ein paar Abstecher in die verlassenen Kasernen zu machen. Diese wurde auch schnell gefunden und nun war lustiges und ausgedehntes Duenen-Hopping angesagt. Da, wo wir seiner Zeit mit den Twins fast verendeten, gelangen nun mit weniger unterlegendem Material sogar Spruenge an der Kuppe der Duene - cool. Ok, weiter zum Waeldchen mit den sagenhaften Ab- und Auffahrten. Nun gut, so richtig gefunden haben wir das Waeldchen noch nicht, aber der Wald tat sich auf und Aral lag vor uns. Auch nicht schlecht. es war sowieso Mittagszeit und die Tanks waren auch schon recht leer. Die Dame in der Tanke bemerkte nach dem Einfall eines Rudels Endurofahrer recht pikiert, das sie nun ja wieder wischen muesse. Nunja, war ja auch echt noetig, so wie das da aussah ... ;) Die lecker BoWu mit Brot wurde abseits der Tanke geschnupft und der Fluessigkeitshaushalt auch wieder korrigiert. Nebenan fuhren sich 2 weitere Suzukifahrer entsprechen den Handbuechern war: auf dem Hinterrad und mit ohne Helm. BTW, so eine Suzuki DRZ400 ist schon unverschaemt laut ...

Ok, Teil 2 des Tages: ueber einen netten Singletrail ging es zur Crosspiste nach Jueterbog, aber die war total verschlammt und ausserdem waren da Crosser. Also wieder wech und ploetzlich fanden wir mitten im Wald einen sagenhaften Singetrail, nur eine Spur, endlos lang, mit echten Anliegern und allem anderem, was dazu gehoert. Man fuhr sich regelrecht in einen Rausch rein, nicht schnell, aber dafuer selektiv. Und wie von Zauberhand erreichten wir ziemlich schnell auch unseren Wald mit den Ab- und Auffahrten. Nun war lustiges Ein- und Ausgraben angesagt. Zu Anfang war ich ein wenig gehemmt, da ich mich erst an die Husky gewoehnen musste, aber irgendwie musste man nix anderes als den 2ten gang reinwerfen und einfach das Ziel oben anvisieren. Die Husky bahnte sich einfach ihren Weg. Nur einmal, ging es nicht so richtig, die Auffahrt war doch recht lang und so ca. einen Meter vor der Kuppe machte es dann nur noch einfach “Plopp” und da stand ich nun. Schnell noch einmal angekickt, schliesslich sollten die Jungs beim Helfen auch eine Herausforderung in Form einer komplett vergrabenen Husky vorfinden. Das ging aber erstaunlich schnell und komplikationslos, naja, Uebung ist eben alles ... ;) So, der Tag ging so langsam zur Neige, kontrollierter Rueckzug war angesagt. Unser Reiseleiter fuehrte uns ueber endlose Wald- und feldwege zurueck, allerdings nicht wirklich dahin, wo wir eigentlich hinwollten, aber trotz alledem nur ca. 5 km vom Camp entfernt. Das Staunen war gross, die Freude auch. Angekommen am Camp durften wir nach zaehen Verhandlungen sogar einen Teil des Weges im Campingplatz fahren. Nach Regulierung des Fluessigkeitshaushaltes mit diversen Flaschen Bier ging es nun an das Grillisieren. Schliesslich sollten die leckeren Kammscheiben von Thorsten gegrillt vertilgt werden. Der Abend wurde noch richtig gut, nicht zuletzt deswegen, weil unser Flori auch aufgeschlagen ist. Lustige Geschichten bei lausiger Kaelte und lecker Bier liessen den Abend kurzweilig sein. Allerdings verschwanden im Laufe des Abends so nach und nach alle Jungs, nur Beeze und Flo nutzten den Bus und methylisierten weiter.

Sonntag. Wir bekommen noch weitere Verstaerkung, Christian und Ralf gesellten sich zu uns und nach Kaffee von der Klofrau und Broetchen von Christian ging es zum “Grande Finale”. Das Wetter meinte es nun nicht mehr soo gut mit uns, aber egal, guten Endurofahrer ist das Wurscht. Ein neuer Weg zum Sprunghuegel wurde schnell gefunden, nicht ohne davor noch eine ausgedehnte Suche nach Ralf zu starten. Und wieder war es Ralf, der fuer Sensationen sorgte. Er schaffte es doch tatsaechlich und mit Ortskenntnis, knapp unter der oben erwaehnten Betonwand seiner KTM hinterher zu segeln und eine intensive Bodenerkundung durchzufuehren. Zum Glueck ist nix passiert. Dann ging es weiter zur Grossen Duene und dort wurde wieder gespielt, was der Sand hergab. Beeze kam ganz aufgeregt zu mir und erzaehlte mir nicht zum ersten mal, das das hier fast wie in Afrika waere. Klar doch, das ist unser Afrika-Trainigslager ;) Dann weiter mit der ueblichen Vorgehensweise: Waldwege, Buckelpisten, Aral, Singetrails, Bergwaeldchen und immer wieder Waldwege. Total Klasse. Gegen 16 Uhr brachen wir dann ab und verzogen uns in das Camp, Sachen packen.

Fazit: es war ein richtig gutes Wochenende, die Husky ist trotz Rallyetrumm ein guter Partner im Kampf gegen widerborstige Waldwege und Tiefsandfelder. Einen Unterschied zur SC habe ich schon gemerkt, die 400erer muss im Tiefsand gedreht werden. Nix mit einfach Hahn auf, immer schoen im richtigen Drehmomentbereich bleiben. Aber sobald es langsamer und schwieriger wird, konnte ich einen deutlichen Unterschied zur puren Power der SC merken: mit der Husky komme ich wesentlich besser klar. Und noch etwas, Auffahrten komme ich mit der Husky wesentlich besser hoch, irgendwie ist sie schon eine Bergzicke. Und das zweite noch etwas: um mit dem gemeinem Sonntagscrosser mithalten zu koennen, muss ich wohl noch ne Menge ueben ... :\

So, die Bilder sind alle vom Thorsten gemacht. Natuerlich darf auch nicht das Video zum Event fehlen: hier ist es (7,6 MB) und da das Geschrei nach den Bildern gross war, hier nun auch die gesamten Fotos als ZIP-Archiv, aber Vorsicht, es sind knapp 28 MB!