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FAQ

Frequently Asked Questions (FAQ)

FAQs gibt es viele und zwei sehr gute befinden sich auf den Seiten der ATICs und der FATler. Aber ich habe hier und so ein paar Erfahrungen gemacht, die ich nicht interessierten AT-Fahrern vorenthalten moechte.

Batteriekabel Radlager Tripmaster Gabelfedern Fehlzuendungen Versionen der RD07 Reifenbindung Motorschutz Benzinpumpe Hauptsicherung Tachoantrieb Stromversorgung GPS12 Federvorspannung Technoflex Gabelfedern Regler Mikuni Benzinpumpe und 43l Tank

Batteriekabel

Ein allgemeines Problem bei der RD07 sind die Batteriekabel, die sich gerne mal selbstaendig loesen und fuer einige Verwirrung beim Fahrer sorgen koennen, da die Symptome nicht unbedingt darauf schliessen lassen:

  • Drehzahl schwankt heftig beim konstanten Gasgeben
  • Tripmaster zeigt wirre Geschwindigkeitsangaben
  • die Blinker funktionieren nicht mehr ordnungsgemaess
  • und man kann die Maschine nicht mehr starten, es macht nur noch »Knack«

Also, wenn diese Symptome auftreten, dann erst einmal die Batteriekontakte ueberpruefen. Ein kleiner Tip, ich habe die Schrauben mit Loctite (Schraubensicherungsmittel) gesichert, nun gehoeren diese Probleme der Vergangenheit an.

Radlager

Die Radlager der Africa Twin RD07 sind irgendwie nicht mehr so standfest und so kann es vorkommen, das man diese mal wechseln muss. Diese Radlager sind bei Honda sehr teuer, aber da es gluecklicherweise Normgroessen sind, bekommt man diese Lager - sogar in besserer Qualitaet, naemlich vollstaendig gedichtet - in jedem gutsortierten Metallbedarfsladen, vorzugsweise Landmaschinenhandel (ein Blick in die Gelben Seiten hilft in der Regel). Ich nutze die Lager der Firma SKF. Wenn die Lager verschlissen sind, sollte man auch gleich die Dichtringe mit wechseln, man kann sie aber auch weiternutzen, wenn man sie vorsichtig herausnimmt und gut saeubert.

RD04/07

Lager

Teilenummer

Vorderrad

6203-2RS1/C3 (2x)

Hinterrad links

6303-2RS1/C3

Hinterrad rechts

6203-2RS1/C3

Kettenrad

6204-2RS1/C3

Die Dichtringe fuer die RD04 haben folgende Abmessungen:

Lager

Abmessungen (mm)

Vorderrad links

28x42x8

Vorderrad rechts

45x55x5

Hinterrad rechts

25x40x7

Modifizierter Tripmaster

Viele Motorradfahrer bauen sich digitale Fahrrad-Tachometer an das Motorrad, um die Geschwindigkeit wirklich genau zu messen. Africa Twin Fahrer muessen das nicht tun, sie koennen ihren Tripmaster (IMO ab Mitte 1992 serienmaessig) so modifizieren, dass man zwischen den 3 Trips und Speed umschalten kann. Hier die notwendigen Modifikationen (natuerlich mit eigenem Risiko):

Abbau des Tripmaster

Dazu muss die Verkleidungsscheibe abgebaut werden und dann werden die Kabel geloest (ein kleiner Flachschraubendreher hilft ungemein beim Loesen des Steckers). Nun werden die beiden Schrauben geloest und der Tripmaster abgenommen.

Zerlegung Tripmaster

Die 6 Schrauben am Tripmaster werden nun geloest. Vorsichtig den Deckel abnehmen und aufpassen mit der Dichtung, nicht zerstoeren. Nun muss die Leiterplatte mit der Elektronik durch das Loesen weiterer 5 Schrauben abgebaut werden. Nun sieht man die Innenseite der Leiterplatte:

Die rotumkreisten Kontakte SPD fuer Speed sind das Ziel. Hier muss ein Widerstand mit 10 kOhm eingeloetet werden. Dazu sollte man einen moeglichst kleinen Lotkolben oder gar, wenn vorhanden, ein SMD-Lotkolben nutzen. Der Widerstand muss nun isoliert und flach runtergebogen werden.

Zusammensetzung Tripmaster

Nun kann der Tripmaster wieder zusammengebaut werden. Nach Anbau an der Maschine muss unbedingt die die Batterie einmal kurz abgeklemmt werden, damit der Tripmaster eine Art Hardreset bekommt. Nun sind 3 Trips und einmal Speed im Display zu sehen. Ich habe mal mit einem gut kalibrierten Fahrradtacho und einem GPS verglichen, die Anzeige im Tripmaster ist ziemlich genau die reale Geschwindigkeit.

Diese Informationen habe ich von der ATIC-Homepage uebernommen und nur mehr oder weniger uebersetzt und angepasst.

Gabelfedern

Die Gabelfedern der Africa Twin sind relativ weich. Das heisst, beim kraeftigen Anbremsen nickt die AT tief ein. Das wird noch potenziert, wenn man mit Gepaeck und/oder Sozius unterwegs ist. Das kann sogar soweit kommen, das die Gabel durchschlaegt.

Abhilfe schafft hier als Lowcost-Loesung haerteres Gabeloel. Werksmaessig ist Gabeloel mit der Viskositaet SAE 7,5 eingefuellt, mit SAE 10 wird die Gabel spuerbar haerter. Problematisch ist aber, das die Gabel in der Tat haerter wird und man somit das Losbrechmoment erhoeht, soll heissen, es werden mehr Stoesse an den Fahrer weitergeleitet.

Die etwas teurere Methode ist das Einbauen progressiver Gabelfedern von White Power, Technoflex oder Wirth. Ich habe bei der RD04 und bei der RD07 die besten Erfahrungen mit den Gabelfedern von Technoflex gemacht. Wer es richtig “hart” fuer extensiven Offroad-Einsatz haben will, kann beide Methoden kombinieren und gewinnt sogar einiges an Bodenfreiheit.

Fehlzuendungen

Wenn beim Gas wegnehmen Fehlzuendungen auftreten, kann das folgende Ursachen haben:

  1. Loch im Auspuff (hoert man aber im Normalfall)
  2. Vergaser saugt Nebenluft weil Gummimanschette undicht ist
  3. Gemisch ist zu mager (zuviel Sauerstoff im Auspuff ->> KRAWUMMM)
  4. Ventilspiel gehoert eingestellt

Zu 1 und 2

Luftilterkasten oben aufmachen, Oeffnung nach unten verstopfen, Kiste starten (sollte schon WARM sein, sonst wird sie unrund laufen). Bremsscheibenreiniger auf Vergaser spruehen. Passiert nix, gut. Laeuft Moped schneller -> Gummi undicht. Fliegt Moped in die Luft -> volle Deckung und naechstes mal genau lesen: WARM, nicht gluehend heiss !!!). ;)

Zu 3)

Diese Variante ist am wahrscheinlichsten fuer Leute, die sich einen anderen Auspuff, speziell solche, die gerne laut und teilweise illegal sind.

Wenn du Glueck hast, ist es nur das Standgasgemisch. Unten am Vergaser gibt es zwei "X" Schlitzschrauben. Wenn diese nicht plombiert sind, kannst du das Standgasgemisch damit einstellen. Dreh sie zuerst ganz rein (mitzaehlen und nicht zu festziehen, das Zeug ist empfindlich!) und dann 2 1/2 Umdrehungen raus. Mit 1/4 Umdrehungen hinaus stellst du solange ein, bis das Knallen aufhoert. Nicht zuviel, sonst stinkt die Kiste bei Standgas wie eine CO2-Schleuder (ist sie dann naemlich auch). Tip: haeng den Schraubenzieher an eine Schnur, die du dir um's Handgelenk bindest. Dort ist es naemlich gut heiss und der Schraubenzieher landet 100% im Motorschutz...

Hast du weniger Glueck, und zwar wegen eines Racing-Auspuffes, dann ist das Gemisch allgemein zu mager. Die "poor man" Methode besteht nun darin, eine hauchduenne Unterlegscheibe (du brauchst 2 davon) unter die Vergasernadel zu legen. Dadurch wird mehr Gemisch im mittleren Bereich freigesetzt.

Zu 4)

Das sollte man sowieso in den Serviceintervallen machen und ich mache es zusaetzlich vor grossen und langen Reisen, schliesslich muss der Bock richtig fit fuer die Reise sein.

Diese Weisheiten hat mir der Wiener Vergaserfetischist Martin gefluestert ...

Aenderungen der RD07

Die wesentlichen Aenderungen innerhalb der Africa Twin RD07-Baureihe sind IMO ab Bj. '96 erfolgt:

  1. Luftunterstuetzung der Gabel und einstellbare Daempfung der Hinterradfederung sind im Laufe der Zeit (ab '96) auf der Strecke geblieben. Der Wegfall der Daempfereinstellung ist eine Verschlechterung, weil man nun nur noch die Federvorspannung mit einem Hakenschluessel verstellen kann. Dafuer ist das Federbein nun mit einer Plastikmanschette um den Zylinder versehen. Die Luftunterstuetzung der Gabel hatte ich in der RD04 eh nicht genutzt, weil bei zu viel Luftdruck sind gerne mal die Simmerringe kaputt gegangen. Eine - leider auch recht kostspielige - Alternative ist ein Austauschfederbein.
  2. Neue Tank-/Sitzbank-Kombination: Sitzbank soll etwas bequemer geworden sein, was ich nicht so recht glauben mag und ich mir sowieso meine Sitzbank aufgepolstert habe.
  3. Abblendlicht in beiden Scheinwerfern
  4. Verbessertes Anspringen nach langer Standzeit durch Veraenderung der Vergaserentlueftung, laesst sich aber bei aelteren Modellen problemlos selber nachruesten (Siehe FAQ unter www.atic.org )
  5. In einem Vergleichstest der Zeitschrift 'Enduro' hab ich mal von Spekulationen ueber eine leichte Veraenderung der Rahmengeometrie gelesen, die bei Modellen ab '96 angeblich zu mehr Handlichkeit und gleichzeitig zu einer Verschlechterung des Geradeauslaufes gefuehrt haben soll. Das ist von Honda aber seinerzeit nicht bestaetigt worden und ich hab auch nie wieder was davon gehoert oder gelesen

Reifenbindung ade?

Im Zuge eines Beschwerdeverfahrens der Europaeischen Kommission wurde Deutschland aufgefordert, die Reifenbindung aus wettbewerbsrechtlichen Gruenden fallen zu lassen. Deshalb gilt fuer Motorraeder ab sofort, dass eine Markenbindung wie bisher nicht mehr existiert. Entsprechende Eintraege im Fahrzeugschein, Gutachten etc. gelten nur noch als Empfehlung und sind nicht mehr bindend.

Vorraussetzungen:

  1. Die Reifenkennzeichnung (=Groesse z. B. 100/90-16 54 H) ist bereits in den Fahrzeugpapieren eingetragen.
  2. Der Reifen traegt ein Genehmigungszeichen nach EG-Richtlinie 97/24/EWG mit einem kleinen "e" im Rechteck oder (was haeufiger der Fall sein duerfte) eine Genehmigungszeichen nach ECE-R75 mit grossem "E" im Kreis. (fuer Mehrspur-Kfz und Anhaenger: 92/23/EWG oder ECE-R30)
  3. Der Fahrer fuehrt eine "Hersteller-, Unbedenklichkeits- oder Übereinstimmungsbescheinigung" des Reifen- oder des jeweiligen Fahrzeugherstellers mit, die bestaetigt, dass der Reifen auf dem gegebenen Fahrzeug ohne jede Einschraenkung gefahren werden kann. (Dieser Punkt trifft nur Kraeder und Trikes). Dies hat nichts mit den bisherigen Teilegutachten oder Pruefberichten zu tun, die allerdings auch als oben genannte "Unbedenklichkeitsbescheinigung" angesehen werden kann.
     

Eine Aenderungsabnahme nach §19 StVZO oder Aenderung der Fahrzeugpapiere nach §27 StVZO ist nicht mehr erforderlich, empfiehlt sich aber wegen evt. "Meinungsverschiedenheiten" bei z. B. Polizeikontrollen.
 

Folgende weitere Bedingungen sind aber weiterhin einzuhalten und werden gegebenfalls im Rahmen der HU als Mangel bewertet:

  1. Es darf wegen moeglicher Reifentoleranzen keine Beruehrung zwischen Reifen und Radhaus/Fahrwerk/Lenkung auftreten. (Das duerfte wohl auch im ureigenen Interesse des Fahrers liegen...)
  2. die Toleranzen des Geschwindigkeitsmessers muessen erfuellt bleiben
  3. die Radabdeckung muss ausreichend sein (jaja, die Radabdeckung...)
  4. die Fahreigenschaften duerfen sich nicht deutlich verschlechter
  5. der Kraftstoffverbrauch darf sich nicht deutlich erhoehen (im Hinblick auf z. B. 3-Liter-Autos zu beachten, fuers Motorrad weniger relevant)

Die Verantwortung fuer die richtigen Reifen liegen jetzt also fast ausschliesslich beim Fahrer/Halter.
Quelle: Information der GTÜ

abgebrochene Befestigung des Motorschutzes

Ein bekanntes und leider sehr aergerliches Problem bei der RD07 ist das leichte Abvibrieren einer Halterung fuer den Motorschutz am Rahmenrohr vorne. Dies tritt besonders haeufig bei Maschinen auf, wo zusaetzlich ein Sturzbuegel montiert ist.

Auch bei mir trat dieser Defekt auf und nach kurzem Hin- und Her haben ich mich entschlossen, ich mache Naegel mit Koepfen und baue mir da was besseres. Ich habe mir ein langes Stueck Gewindestange (M10) genommen und zu einem U gebogen, und zwar so, das der Radius um das Rahmenrohr passt. Danach wurde ein Stueck Stahlband in der Breite der alten Befestigungen (quer gemessen) zugeschnitten. Ich habe dieses Stueck extra dick gewaehlt, ca. 4 mm Stahl. Nun habe ich empirisch die Bohrungen fuer die Befestigung herausgefunden und danach die Bohrungen fuer die Schrauben, die den Motorschutz dann halten. Hinter diese Bohrungen wurden Muttern angeschweisst. Wenn man diese Befestigung nun anschraubt (vorher habe ich noch den anderen originalen Halter abgeflext) hat man noch ca. 5-7 mm horizontales Spiel, um den Motorschutz und einen Sturzbuegel optimal zu befestigen.

Diese Konstruktion ist sehr stabil und man muss nun keine Angst mehr haben, das die originale Befestigung nicht wegbricht. Einen weiteren Vorteil sehe ich in dieser Loesung noch: man muss nicht am Rahmen schweissen, was einen TueV-Pruefer doch den Schweiss auf die Stirn bringen koennte ....

Benzinpumpe

Zunehmend haben AT´ler Schwierigkeiten mit ihrer Benzinpumpe, die ihren Dienst verweigert. Dieses Thema wurde lang in den betreffenden Foren diskutiert, ich habe jetzt aber keine Lust, das alles zusammenzutragen, zumal sich Carlo diese Muehe schon gemacht hat. Bitte besucht die Seite vom Carlo, da sind erschoepfende Informationen ueber das Benzinpumpenproblem der Africa Twin.

Wenn eine Mikunipumpe montiert worden ist, dann ist sicher der Beitrag in der FAQ sehr interessant, zumindest dann, wenn zusaetzlich noch ein 43l Tank montiert ist.

durchgebrannte Hauptsicherung

Ich hatte das nun schon zum zweiten Mal: die Hauptsicherung - an der noch das GPS, der IMO und das Roadbook haengen - ist durchgebrannt. Aber nicht einfach nur durchgebrannt, nein, regelrecht geschmolzen. Ich dachte, es kam dadurch, das ich eine Weile Vollgas auf der Bahn geblasen bin, aber offensichtlich war das nicht die Ursache. Auf dem FAT Meeting 2000 hat mir dann Luxi, seines Zeichens Schwachstroemer (hehe ;) geholfen bei der Diagnose und wir haben festgestellt, das die Halterung fuer die Sicherung etwas durch das Herausnehmen (zum Anloeten eines Kabels, das dann nach vorn gelegt werden kann) breiter geworden ist und so ein Lichtbogen entstand. Dieser Lichtbogen hat nun das Plastik weggebrutzelt. Nach dem wir den Abstand wieder verkleinert hatten, geht es nun seit ca. 1000 km ohne Probleme.

kaputter Tachoantrieb

Bei meiner RD04 hatte sich nach ca. 55.000 km der Tacho verabschiedet. Ich hatte mir sofort eine neue Tachowelle besorgt und dann leider festgestellt, das sie nicht die Ursache war. Das Schneckenrad im Tachogetriebe war fest und hat dadurch den Mitnehmer an der Nabe (dieser Metallring mit den beiden Gnuppeln) verbogen.

Problemloesung:

Das Tachogetriebe ausbauen und sorgfaeltig mit Bremsenreiniger oder aehnlichem reinigen. Dann mit viel Fett beschmieren und das Plastikzahnrad wieder einbauen. Die Aufnahme der Tachowelle auch mit viel Fett verschmieren, das weniger Dreck rein kann. Seitdem funktioniert der Tacho wieder.

Teilepreise:

  • Tachowelle neu: 34 DM
  • Plastikzahnrad innen fuer das Tachogeriebe: 14 DM
  • Tachogetriebe neu: 150 DM, gebraucht 30 - 50 DM, aber darauf achten, das sich der Tachowellen-Mitnehmer ohne haken leicht drehen laesst

Stromversorgung GPS12

Das Problem beim Garmin GPS 12 ist die Stromversorgung. Da das Geraet nur 5-8 Volt akzeptiert, muss ein Adapter her. Garmin bietet eine Stromversorgung fuer das GPS 12 an, leider nur in Form eines recht unfoermigen Adapters fuer die Auto-Zigarettenanzuender-Dose.

Einen Zigarettenanzuender an der Twin wassergeschuetzt anzubekommen, erwies sich als relativ schwierig, sodass ich eine Alternative gesucht habe. Den Adapter habe ich an der Batterie fest eingepackt in Plastikfolie mit Kabelbindern befestigt und permanent mit der Batterie verbunden. Nicht wundern, wenn die Twin (RD04) nachts aus dem Batteriefach leicht leuchtet, da ist eine gelbe Leuchtdiode, deren Licht den Weg nach aussen findet. Die Kabel habe ich bis in das Cockpit verlegt und an der Touratech-Halterung befestigt. Um den Stecker, der ja nun nach oben steht, wasserdicht zu bekommen, wenn das Mopped parkt oder ich mal ohne GPS fahre, habe ich ein Verschluss irgendeines Duschbades genommen und mit Pflaster innen solange ausgeklebt, bis es gut draufpasste. Damit sich der Verschluss nicht selbstaendig macht, habe ich ihn mit einen Bindfaden fixiert. Alternativ geht auch ein kleines Stueck Gaffa-Tape.

Federvorspannung am Federbein veraendern

Irgendwie kam mir meine Twin (RD04) hinten zu niedrig vor. In Griechenland habe ich dann die Twins mit den White Power Federbein gesehen und war begeistert. Allerdings nicht vom Preis - zu teuer. Also musste eine Lowcost Loesung her. Die Vorspannung des originalen Federbeins sollte erhoeht werden. Gesagt, getan, auf zu Guido, dem Special-Schrauber.

Es ist ja nicht einfach, bei der RD04 an das Federbein ranzukommen. Also, beide Seitenverkleidungen abbauen und erst mal die beiden Muttern am Federbein mit irgendeinem Lack markieren. Dann haben wir mit einem rund geschliffenen Meissel die obere Kontermutter von der rechten Seite aus geloest (jaja, die Maschine ist von 1992, da geht das schon mal). Nun sind wir zu zweit an die linke Seite ran, um die untere Mutter runter zu drehen. Dazu habe ich mit einer Brechstange (schoen mit Lappen umwickelt) die Feder runter gedrueckt und Guido hat mit dem Meissel und Hammer die Mutter stueckweise runtergedreht. Bei 6 Umdrehungen haben wir aufgehoert und die Kontermutter wieder an die entsprechende Stelle gebracht.

Fazit: Twin kommt hoeher, federt nicht mehr so tief ein beim Raufsetzen und dem Fahrverhalten hat es auch nicht geschadet. In Verbindung mit den Technoflex-Gabelfedern vorne kommt die Twin allgemein etwas hoeher.

Technoflex Gabelfedern

Meine originalen Gabelfedern und das Gabeloel der RD04 waren nach 58.000 km nun doch schon relativ fertig, man hat es gemerkt, bei haerteren Offroad-Einlagen ist die Gabel oefter mal durchgeschlagen oder beim Bremsen ging sie voll auf Anschlag. Als dann Stephan Gries noch ueber seine Erfahrungen mit den Technoflex-Gabelfedern berichtete und ich unerwartet zu etwas Geld gekommen bin, habe ich zugeschlagen und die progressiven Gabelfedern plus 2 Liter vom passenden Gabeloel kaeuflich erworben. Das Ausbauen der alten Gabelfedern ist sehr einfach, die Luft aus den Holmen rauslassen, diese fette Schraube auf dem Holm loesen und dann kann man schon die Gabelfedern entfernen. Vorsicht, es sind 2 Teile. Unten am Gabelholm ist eine Oelablassschraube. Die sollte man rausdrehen und ein zweiter Mann sollte die Federgabel oefter mal eintauchen. Aufgepasst: das Oel sucht sich seinen Weg nach draussen mit einem kraeftigen Strahl relativ waagerecht zum Boden ;).

Alles Oel muss rausgepumpt werden. Man sollte dabei darauf achten, das die Twin danach irgendwie fixiert wird, ein Getraenkekasten oder ein Wagenheber leisten hier gute Dienste. Dann kann man wieder das Oelablassloch schliessen und die Menge Oel (lt. Datenblatt von Technoflex) einfuellen und die Gabelfedern einbauen. Dann muss in einer recht umstaendlichen Prozedur das restliche Oel aufgefuellt werden, bis der Abstand Gabeloel und Holmende 160 mm waren (siehe Datenblatt). Normalerweise gibt es dafuer ein Geraet mit Unterdruckabsauger, kostet aber 69 Tacken. Geht auch anders: Oel immer in kleinen Schritten nachfuellen und mit Lineal oder Aehnlichem den Abstabd messen. Ist zuviel Oel drinne, hilft ein Trick vom Oma: Strohlhalm oder kurzen Schlauch rein, Daumen drauf und wieder raus. So kriegt man das Oel, was zuviel ist, wieder raus. Problematisch wird es nun, die Abschlussschraube oben auf dem Holm festzukriegen. Die Technoflex Gabelfedern sind ca. 3-4 cm zu "lang". Soll heissen, ohne Hilfe eines zweiten Mannes wird es sehr schwer. Danach sich raufsetzen und eine Probefahrt machen und sich ueber das neue Fahrverhalten freuen.

Regler

Ein weiteres typisches Langstreckenleiden der AT: der Regler. Seit einigen Tagen nervte mich mein IMO mit seiner Warnung, das weniger als 12V anliegen, also ging ich der Sache mal auf den Grund. Bei warmen Motor im Leerlauf ohne Licht lagen an der Batterie 13,5V an, mit Licht ging das runter auf 12,5V oder weniger, teilweise bis runter auf 11,5V. Mit 12,xV bei laufendem Motor wird natuerlich keine AT Batterie aufgeladen, also musste die Ursache dafuer gefunden werden. Der erste Anlaufpunkt war dann der Stecker, der die Lichtmaschine mit dem Regler verbindet. Und da hatten wir auch schon den Uebeltaeter, einen gut verkohlten Kontakt. in Ermangelung eines Loetkolbens habe ich die Steckergehaeuse gruendlich mit WD40 und Bremsenreiniger geflutet und mit einem Schraubenzieher wieder blank gekratzt. Ein erster Test ergab befriedigende 14,7V an der Batterie bei laufendem Motor mit Licht, also hat es gluecklicherweise den Regler nicht geerdet wie bei etlichen anderen Africa Twins.

Im Falle eines Defekts des Reglers empfiehlt es sich, nicht auf das obszoen teure Honda Originalersatzteil zurueckzugreifen, sondern mal einen Blick auf den Motek-Regler zu werfen. Der ist einerseits deutlich guenstiger, andererseits lt. Aussagen im FAT-Forum auch langlebiger.

43l Tank und Mikuni-Spritpumpe

Vor der Montage des Touratech 43l Tanks habe ich schon auf Verdacht die originale Benzinpumpe gegen eine Mikuni Unterdruckpumpe getauscht und damit fingen dann die Probleme an ;) Nein, eigentlich tut die Pumpe genau das, was sie soll, aber mittlerweile bin ich deswegen schon 2x liegen geblieben. Auf dem Weg nach Norwegen ging die Maschine auf der Autobahn mit den typischen Reserve-Symptomen aus, da ich waehrend der Fahrt nicht schnell genug auf Reserve umschalten konnte, rollte ich aus und schaltete dann aud Reserve um und versuchte dann leider vergeblich, sie wieder zu starten. Endeffekt der Uebung war ein komplett gestripptes Motorrad, welches wir mit Teilen einer zweiten Africa Twin versuchten zu starten. Unsere Diagnose hiess: es muss gehen, ging aber nicht. Bis Frank auf die Idee kam, das bei seiner KTM Adventure der verbleibende Druck im Tank nicht zum starten reicht, wenn der Vergaser einmal leergefahren wurde. Nach dem tanken und Starthilfe sprang sie an, als waere nix gewesen. Ziemlich skurrile Situation, man hat noch 17l Reserve im Tank und bekommt die Maschine nicht wieder an, wenn der Vergaser einmal leergefahren ist.

Das gleiche ist mir dann auf dem Weg nach Korsika passiert, nur mit dem Unterschied, das ich wusste, was zu tun ist. Dummerweise muss man die Benzinhaehne auf beiden Seiten jeweils andersrum auf Reserve drehen, sodass ich faelschlicherweise die Benzinhaehne auf OFF stellte und der Vergaser wieder leer lief. Tolle Sache, mitten in den Alpen, bei Regen ohne Tanke in der Naehe. Mit 2 Zweiliter-PET-Flaschen aus Marks BIG erweckten wir die AT dann wieder zum Leben. Nun habe ich auf der Verkleidung mit schwarzen Edding aufgeschrieben, in welche Richtung man die Benzinhaehne drehen muss, damit sie auf Reserve stehen, sodass mir das hoffentlich nicht wieder passiert.

Nun habe ich immer eine Pulle Starterspray dabei ;)